Tiere

Die Illustratorin Antje Rother hat für den  Christmas4future-Weihnachtsbaum diese Tiere gezeichnet. Kreuzkröte, Feldhamster und Luchs sind auch für Klimaschutz.

Vögel, Säugetiere, Amphibien und Insekten. Verbinde dich mit ihnen! Schau´ in ihre Augen und versuche dir vorzustellen, wie sich ihre Umgebung wohl gerade anfühlt.  Deren Biotope sind empfindlich. Der nachhaltige Christmas4future Klimabaum und deine Spende helfen, Lebensräume zu schützen. Klimaschutz ist Artenschutz.  

Wendehals

Der Wendehals kann prima nach hinten sehen, daher sein Name. Im Frühjahr kommt der kleine Specht aus Afrika zurück. Er sucht nach lichten Wäldern, Streuobstwiesen, Parks oder Brachen. Immer öfter passiert es, dass dort, wo der Wendehalt letztes Jahr noch leckere Ameisen gefunden hat, ein Einfamilienhaus gebaut wird, oder ein Parkplatz.
Dafür findet er dann glitzernde Dinge. Plastik- und Metallteile, Glassplitter, Alufolien. Die bringt er in seine Nisthöhle und füttert damit die Küken. Die sterben leider daran. 
In der Roten Liste werden Wendehälse als gefährdet geführt.

Feldhase

Die Feldhäsin ist Vegetarierin. Nachts knabbert sie Gras, Kohl, Blätter, Gemüse, Früchte und Rinde. Tagsüber duckt sie sich mit angelegten Ohren in eine Mulde und hält still, wenn ein Fuchs oder anderer Räuber sich nähert. Im letzten Moment springt sie auf und rast davon. Es gab einmal richtig viele Feldhasen. Seit den 1960er Jahren gibt es immer weniger davon. Warum? Seit dieser Zeit ist die Landwirtschaft intensiver geworden. Landwirte ackern und düngen mit großen Maschinen, spritzen Ackergifte und roden Hecken, Brachen, Säume und Staudenflure. Wohin soll die Feldhäsin jetzt flüchten? Und wo soll sie ihre Jungen großziehen? In Deutschland stehen Feldhasen daher auf der Roten Liste als „gefährdet“ bzw. stark gefährdet.

Kuckuck

Wenn der Kuckuck im April aus Afrika zurückkommt, beobachtet er andere, meist kleinere Vögel beim Nestbau. Wenn die ihre ersten Eier ins Nest legen, schmuggelt die Kuckuckin ihr eigenes dazu. Weil die Kuckuckfrau sich auf eine Wirtsvogelart spezialisiert hat, sind ihre Eier auch genauso gefärbt, wie zum Beispiel die vom Hausrotschwanz oder Rotkehlchen. Das frisch geschlüpfte Kuckuck-Küken wirft dann die anderen Eier oder Jungvögel aus dem Nest und lässt sich alleine großfüttern. Die Erderwärmung läßt die Wirtsvögel früher in Deutschland ankommen, der Kuckuck kommt dann zu spät: Die Wirtsvögel sind schon am Brüten. Wohin mit dem Ei? Jetzt ist also auch der Kuckuck gefährdet.

Grauspecht

Mit seinem Schnabel und seiner langen Zunge stochert der Grauspecht am Waldboden, auf Wiesen und Weiden nach Ameisen. Im lockeren Boden gräbt er tiefe Löcher und sucht die Ameisen und deren Brut. Grünspechte nisten gern in lichten Mischwäldern mit Bäumen unterschiedlichen Alters. Sie brüten auch in Obstgärten oder Parks. Dort hämmern Männchen und Weibchen gemeinsam ihre Nisthöhlen in das weiche Holz von Stämmen und Ästen. Aber sie finden immer seltener geeignete Reviere. Und Ameisen gibt es auch immer weniger. Der Grauspecht steht in der Roten Liste als stark gefährdet.  

Pirol

Der herrlich gelb gefärbte Pirol überwintert im südlichen Afrika. Zum Brüten zieht der Vogel wieder nach Europa. Dort baut er in den Astgabeln hoher Bäume kompakte napfförmige Nester. Pirole fressen hauptsächlich die Raupen von Schmetterlingen, aber auch Wanzen, Zikaden, Heuschrecken, Käfer und Fliegen. Die Zahl der Insekten geht in Deutschland dramatisch zurück. Womit soll der Pirol seine Jungen füttern? In Deutschland ist der Pirol in der Vorwarnliste der Roten Liste.

Seidenschwanz

Von weitem sehen Seidenschwänze eher grau und unscheinbar aus. Tatsächlich hat der Seidenschwanz aber ein cool gefärbtes Gefieder: Die Kopfhaube verläuft zartrosa bis rostrot, die Flügelränder sind leuchtend gelb, ebenso wie die Enden der Schwanzfedern. Ganz besonders sind jedoch die tropfengroßen leuchtend roten Flecken auf den Federspitzen der Unterflügel. Seidenschwänze brüten hoch im Norden, und ziehen im Winter weiter südlich – das heißt in unsere Parks und Gärten, wo sie gerne in Gesellschaft leben, und Beeren und Früchte fressen.

Waldohreule

Die Waldohreule sitzt gern an Waldrändern in der Nähe von offenem Gelände. Sie ist ausschließlich nachts aktiv und findet mit ihrem lautlosen Flug ihre Beute: Mäuse, Wühlmäuse und andere nachtaktive Kleinnagetiere. Waldohreulen brüten gern in verlassenen Krähennestern. Die Jungvögel ziehen bis zu 2000 km weiter südlich und suchen sich ein Winterquartier. Erwachsene Waldohreulen kann man im Winter gut beobachten, weil sich dutzende Vögel zu Schlafgemeinschaften zusammentun. Am Boden sammeln sich dann Kot und Gewölle und verraten die Schlafplätze.

Waldrapp

Es ist so schade, dass es kaum noch Waldrappe gibt. Ein Waldrapp oder Schopf-Ibis schimmert metallisch in verschiedenen Farben. Sie leben gern in Kolonien zu Dutzenden zusammen. Wenn sich ein Pärchen mit Kopfnicken und Verbeugungen begrüßt, dann machen das alle anderen Waldrappe nach. Bis ins 17. Jahrhundert war der Waldrapp in Europa weitverbreitet und galt als Delikatesse. Jäger dezimierten sämtliche Bestände im gesamten Mittelmeerraum bis nach Süddeutschland. Seitdem ist er bei uns einfach weg. Eine Population von 600 Waldrappen in der Türkei starb 1959 fast komplett an vergifteten Ackerfrüchten. Es gibt aber Hoffnung: Tierschützer im bayerischen Burghausen und in Überlingen am Bodensee machen mit krass viel Aufwand die ersten Waldrappe in Deutschland wieder heimisch. Mit Leichtflugzeugen zeigen sie den Jungvögeln im Herbst den Weg über die Alpen nach Italien, in der Hoffnung sie kehren im Frühjahr allein wieder zurück. Wie rührend! Die ersten Waldrappe sind auch schon zurückgekehrt. Das macht Hoffnung! 

Wiedehopf

Der lange dünne Schnabel ist echt praktisch, um große Insekten aus dem Boden zu stochern. Leider lassen Pestizide die Grillen- und Käferlarven mehr und mehr verschwinden. Und auch sonst ist die Intensivierung der Landwirtschaft ein großes Problem für Wiedehopfe. Sie nisten in Baumhöhlen, alten Weinbergshütten oder Steinhaufen, aber immer öfter blicken sie ratlos auf große, eintönige Felder. Kein Wunder, dass Wiedehopfe mit 800 bis 950 Brutpaaren so wenige sind! Weniger Pestizide auf Äckern würde viel helfen.

Feldhamster

Warum guckt der Feldhamster so traurig? 
Weibchen und Männchen leben getrennt und graben sich jeweils 2 Meter tiefe Baue mit Schlafhöhle und Vorratskammer. Seitenhöhlen dienen als Klo. Nach einem langen Winterschlaf lässt das Weibchen im Frühjahr die paarungsbereiten Männchen in ihren Bau. Dort bekommt sie bis zu acht Junge pro Wurf. Früher waren Feldhamster eine regelrechte Plage für die Bauern. Seit 1950 werden die Würfe stetig kleiner, die Zahl der Feldhamster hat rapide abgenommen. Warum? Die Gründe können verschieden sein. Industrielle Landwirtschaft mit Ackergiften, Monokulturen und die frühen schlagartigen Ernten sorgen für Stress und Mangelernährung. Wegen der sinkenden Reproduktionsraten werden Feldhamster bis 2050 ausgestorben sein. Deshalb der traurige Blick.

Kreuzkröte

Kreuzkröten mögen offene Lebensräume mit lockeren und sandigen Böden und Möglichkeiten sich zu verstecken. Feuchte Auen entlang von Flüssen sind ideal, gibt’s aber nur noch selten. Stattdessen besiedeln Kreuzkröten häufig die Tümpel und Pfützen, die von Baggern und Panzern hinterlassen werden - in Bergbaufolgelandschaften oder auf Truppenübungsplätzen. Die kleinen Gewässer erwärmen sich schnell. Laich und Kaulquappen sind sicher vor räuberischen Fischen. Allerdings können Pfützen auch schnell austrocknen. Die Kaulquappen fächeln sich deshalb kleine Vertiefungen in den Untergrund, in denen das Wasser etwas länger stehen bleibt. Ein paar Hitzetage mehr können die gesamte Brut vertrocknen lassen. Und heiße Tage wird es immer öfter geben. 

Feuersalamander

Früher dachte man, Feuersalamander könnten Brände löschen und warf lebende Exemplare in die Flammen. Heute dezimieren wir die Populationen, indem wir die Quellgebiete kleiner Flüsse trockenlegen. Die Weibchen der Feuersalamander gebären im ruhigen kühlen klaren Wasser ihre Larven. Feuersalamander lieben grundwassernahe abwechslungsreiche Mischwälder. Seit 2015 verursacht ein aus Asien eingeschleppter Pilz Geschwüre auf der Haut von Feuersalamandern und lässt sie innerhalb weniger Tage sterben. Der Pilz verbreitet sich immer mehr und lässt sich nicht stoppen. 

Hirschkäfer

Hirschkäferweibchen wühlen sich tief in die Erde und legen etwa 20 Eier an die Wurzeln toter Bäume, meist Eichen. Die Larven fressen das von Pilzen zersetzte Totholz. Nach drei bis acht Jahren verpuppen sie sich in unterirdischen Kammern und krabbeln dann im Frühjahr wieder als Hirschkäfer aus der Erde. Nur ein paar Wochen lang fliegen sie in warme lichte Wälder, Obstgärten, Parks und Alleen. Sie müssen einen Partner finden. Hat die Paarung geklappt, gräbt sich das Hirschkäferweibchen wieder in die Erde und legt ihre Eier. Moderne Waldbewirtschaftung mit Monokulturen, Landschaftsschwund und intensive Landwirtschaft haben viele Lebensräume zerstört. Hirschkäfer sind stark gefährdet.

Laubfrosch

Der Laubfrosch ist grün und kann klettern. Als einzige Amphibie in Europa hat er Haftscheiben an den Füßen und erklimmt Hecken und Stauden. Sogar in hohen Baumkronen findet man ihn. Zur Paarungszeit finden sich die Männchen an Gewässern zusammen und stimmen ihre legendären Froschkonzerte an. Zum Laichen braucht der Laubfrosch saubere Tümpel, Gräben oder Pfützen. Große Insektenlarven, Fische und Vögel dezimieren die Kaulquappen. Tödlich sind neuerdings auch Müll, Dünger oder Pestizide. Die Lebensräume von Laubfröschen gehen zusehends verloren, und viele Tiere werden bei ihren Wanderungen einfach von Autos überfahren. Geschützte Feuchtwiesen mit fachkundiger Mahd retten Laubfroschleben.

Luchs

Luchse waren schon mal weg. Komplett ausgerottet in Deutschland. Erst seit 1950 sind die Großkatzen wieder in den bayerischen Wald eingewandert. Der Luchs braucht mindestens 100 Quadratkilometer als Revier. Gerne viel Wald. Dort reißen Luchse hauptsächlich Rehe, junge Wildschweine, Gemsen, Füchse, Wolfswelpen, Kaninchen, Ratten, Eichhörnchen und Vögel. Luchse sind die größten Katzen Europas und werden über einen halben Meter hoch. Ganz markant sind die Haar-Pinsel an den Ohren und der breite Bart. Luchse sind in Deutschland geschützt und die kleinen Populationen sind noch instabil. Nur jedes vierte Luchskind wird erwachsen! Die anderen drei werden krank, gefressen oder überfahren.

Goldener Scheckenfalter

Dieser prachtvolle Tagfalter ist sehr selten geworden, und das liegt daran, dass der Teufelsabiss selten geworden ist. Teufelabiss ist eine krautige Wiesenblume, die im August und September kleine lila Blütenkugeln bekommt. Die Weibchen des Scheckenfalters kleben ihre Eier ausschließlich unter die Blätter des Teufelsabiss. Die kleinen Raupen spinnen sich gemeinsam ein und fressen bis zum Herbst die Blätter. Dann weben sie ein neues Gespinst und überwintern darin. Im Frühjahr fressen sie einzeln weiter und verpuppen sich. Der goldene Scheckenfalter findet immer weniger Teufelsabiss, weil sich die Wiesen verändern. Zu wenig oder zu viel Mahd, Dünger und Entwässerung lassen den Teufelsabbiss verschwinden, und damit auch den goldenen Scheckenfalter. 


Weinbergschnecke

 Die Weinbergschnecke liebt es feucht und warm. Nach einem Sommerregen kommen die "Einfüßer" aus dem Gebüsch und paaren sich stundenlang. Dabei befruchten sie sich gegenseitig. Schnecken sind gleichzeitig männlich und weiblich. Die weißen runden Eier legen sie in lockere Erde. Nach 14 Tagen schlüpfen kleine Schnecken. Ihre Gehäuse sind anfangs noch durchsichtig. Sie kriechen auf einem Bein und einer Schleimspur und fressen Pflanzen. Wenn es kalt wird, dann suchen Schnecken geschützte Stellen, ziehen sich in die Gehäuse zurück und deckeln sie von innen zu. So verbringen sie Weihnachten. Die Weinbergschnecke ist noch häufig zu finden. Von den rund 320 anderen Schneckenarten in Deutschland sind aber etwa 50 vom Aussterben bedroht, über 30 gelten als stark gefährdet. 

Weißbindiges Wiesenvögelchen

 

Dieser Edelfalter lebt nur ein paar Sommerwochen als Schmetterling. Die meiste Zeit des Jahres verbringt er als kleine verletzliche Raupe in Wiesen. Das weibliche Wiesenvögelchen hat nämlich ihre Eier einzeln an Grashalme geklebt. Und zwar hauptsächlich an Süßgräser, wie das wollige Honiggras. Die Raupen fressen diese Gräser und überwintern noch sehr klein am Boden. Im nächsten Jahr fressen sie weiter und verpuppen sich Anfang des Sommers. Dann schlüpfen die Falter, suchen in den wenigen Sommerwochen einen Partner und schon beginnt mit der Eiablage wieder der nächste Zyklus. Düngung, Mahd und intensive Nutzung von Wiesen zerstören den Lebensraum und unterbrechen den Lebenszyklus. Das weißbindige Wiesenvögelchen ist an vielen Standorten verschwunden und gilt insgesamt als gefährdet.  

Bergmolch

 

Bergmolche leben in fischlosen Tümpeln und Kleinstgewässern im Wald, in Parks oder Gärten. Dort laichen die Weibchen ab und aus den Eiern schlüpfen die Larven. Die leben unter Wasser; erst von Algen, später von Wasserflöhen und Bachflohkrebsen. Die Larven überwintern am Gewässergrund. Erst im nächsten Frühjahr verlassen sie als ausgewachsene Molche das Wasser und leben in Wald. Tagsüber verstecken sie sich unter Steinen oder Ästen. Nachts krabbeln sie los und suchen Würmer und Käfer. Bergmolche sterben auf Straßen, in von Pestiziden vergifteten Gewässern oder wenn ihre Tümpel mit Fischen besiedelt werden. 

Eichelhäher

Diese Krähenart sammelt beständig Vorräte. Hauptsächlich Eicheln, Nüsse, Bucheckern oder auch Mais. Eichelhäher fressen aber auch Insekten, Schmetterlingsraupen und sogar junge Vögel aus fremden Nestern. Deswegen wurde Eichelhäher im 19. Jahrhundert so stark bejagt, dass sie fast ausgestorben waren. Mittlerweile gibt es wieder viele Eichelhäher. Sie leben in Wäldern, Sträuchern und Hecken. Wenn die Eicheln reifen, verstecken Eichelhäher einige Tausend Eicheln rund um ihr Nest, im Boden zwischen Wurzeln oder Baumritzen. Selbst unter einer Schneedecke finden sie die Samen im Winter wieder und hacken sie mit ihrem Schnabel auf. 

Hochmoor Perlmuttfalter

 Die meisten Moore in Deutschland sind mittlerweile zerstört. Sie sind entwässert und werden als Weiden genutzt oder noch schlimmer. Torf wird abgebaut. Der Perlmuttfalter und seine Raupen leben aber in naturbelassenen Mooren. Die Raupen fressen am liebsten an der Moosbeere und die geschlüpften Falter fliegen zu den nektarreichen Blüten an den trocken Randbereichen. Weil Hochmoore beständig abgebaut werden, gibt es kaum noch Perlmuttfalter. Die erneute  Vernässung von Mooren ist eine hervorragende Klimaschutzmaßnahme und würde diesem Schmetterling seinen Lebensraum zurückgeben. 

Wiesenpieper

Der Wiesenpieper lebt weitgehend am Boden. Dort hüpft er aufrecht herum. Er liebt offene Gras-Landschaften, Marschen, Dünen und feuchte Wiesen bis hin zu Heiden und hochgelegenen Mooren. Dort fängt er Insekten und baut zwischen Gräsern und niederem Gestrüpp sein Nest. Wiesenpieper brüten spät, dafür aber bis zu dreimal im Jahr. Das fällt ihm immer schwerer, weil die Landwirtschaft Flächen verändert. Wenn die Bauern entwässern, mähen, umbrechen, düngen oder spritzen, dann zerstören sie den Lebensraum des Wiesenpiepers. Genauso, wenn aus einer Brache ein Baugebiet wird. Im Herbst fliegen die Wiesenpieper ins Warme, nach Südeuropa oder Nordafrika. Auch dort gibt es Landwirte und Investoren und deshalb immer weniger Lebensraum.